Seit gestern geistert die Meldung durch die Medien:
Die Bundesnetzagentur sperrt 7 Call Centern die Rufnummern. U.a. bei der Telecom-Handel nachzulesen. Diese Callcenter haben ihre Predictive Dialer wohl sehr agressiv wählen lassen. Dabei sind diese Dialer seit Jahren Branchenstandard und werden selbst in sehr seriösen Häusern verwendet. Sollte den Mitarbeitern der Bundesnetzagentur das bislang entgangen sein?
Was nun als Etappensieg der Bundesnetzagentur verkündet wird, ist doch eigentlich die Anzeige der Kapitulation. Wenn man die schwarzen Schafe unter den Call Centern nur mit Sperrung der Rufnummern bedrohen kann, ist es klares Indiz dafür, dass man eigentlich keine Möglichkeiten hat. Ob einem Outbound-Unternehmen die Rufnummer gesperrt wird oder in China der berühmte Sack Reis umfällt, ist egal. Beides hat keine Auswirkungen. Denn ein unseriöses Call Center will ohnehin nicht zurückgerufen werden. Die schwarzen Schafe blenden ohnehin oft falsche Rufnummern ein.
Aber wie könnte man das Problem wirklich in den Griff bekommen? Eigentlich ganz einfach, denn die agressive Wahl eines größeren Predictive Dialers könnte vergleichbar mit einem SPAM-Filter bei Mail erkannt und geblockt werden. Technisch sollte das heutzutage für die großen Netzbetreiber kein Problem mehr sein. Die Tatsache, an den Millionen Werbeanrufen noch mitzuverdienen, ist da eher ein Hinderungsgrund. Und natürlich die rechtliche Grundlage, in solchen Fällen die Netzneutralität zu verletzen.
Das aktuelle Vorgehen der Bundesnetzagentur ist aber wirklich nur ein PR-Gag. Ob es dem Wahlkampf geschuldet ist?
Gruß Holger
22. September 2009 um 21:24 Uhr
Die Bundesnetzagentur tappt doch in den letzten Jahren von einem Fettnäpfchen ins andere.